psyche & leistungssport
„Sportpsychiatrie ist die Anwendung des psychiatrischen Wissens und der Behandlungsmethoden in der Welt des Sports“ - so lautet die Definition von Daniel Begel, dem Gründer der „International Society of Sport Psychiatry“. Die österreichische Gesellschaft für Sportpsychiatrie und -psychotherapie wurde im März 2020 gegründet. Diese Tatsache zeigt die zunehmende Bedeutung dieses Gebietes innerhalb der psychiatrischen Fachdisziplin.
Psychische Erkrankungen treten bei Leistungssportlern zumindest gleich häufig auf wie in der Allgemeinbevölkerung. Trotzdem wird noch vergleichsweise selten psychiatrische oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen. Dies wird mit dem leider noch immer bestehenden Stigma psychischer Erkrankungen erklärt. Ein weiterer Grund kann in der Assoziation einer „Schwäche“ angenommen werden, die im kompetitiven Setting des Leistungssports „nicht sein darf“. Somit bleiben Sportler*innen zu oft und zu lange unbehandelt.
Zu den Erkrankungen und Problemen die gehäuft im Leistungssport auftreten gehören Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen, Essstörungen, Traumafolgestörungen, ADHS, organische Schäden des Gehirns oder Probleme durch Doping.
Es scheint zudem wichtig darauf hinzuweisen, dass Sportler*innen nicht selten dazu neigen, psychische Konflikte über körperliche Beschwerden auszudrücken. So können beispielsweise Müdigkeit, Erschöpfung oder Schlafstörungen aber auch gehäufte Verletzungen oder ein verzögerter Heilungsverlauf Ausdruck einer psychischen Krise sein.
Mein Ziel ist es, Leistungssportler*innen eine individuelle psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung anzubieten und durch Information und Beratung von Athlet*innen, Betreuer*innen und Familie zur Prävention psychischer Störungen beizutragen.